Über Mich
Vita
- Autorenpseudonym: Anna Maria Sanders (um unseren damals noch minderjährigen Sohn zu schützen)
- geboren 1963
- verheiratet, zwei Söhne, der jüngere davon (geb. 2001) hat ADHS
- 1989 - 1994 Doktoratsstudium an der Universität Wien
- Ab 2005 intensive Auseinandersetzung mit dem Thema ADHS, Aus- und Weiterbildungen u.a.:
- Seit 2015 Vorträge in der DACH-Region zu den Themen "'schwierige' Kinder" sowie "ADHS"
- Seit 2015 Bildungsveranstaltungen in Österreich zu den Themen "'schwierige' Kinder" sowie "ADHS"
- Seit 2019 Vortragende für Elpos, den nationalen Schweizer Dachverband für ADHS
- Seit 2021 Erste Vorsitzende des nationalen österreichischen ADHS-Verbandes ADAPT
- Seit 2021 Abhalten von Lehrerschulungen für den Verband Bildung und Erziehung in Deutschland bzw. für Schulen in Deutschland und Österreich
- Seit 2023 Fortbildungen für Lehrkräfte an der Universität Wien
Autorentätigkeit
- 2014 Verfassen des ersten Buches Ich dreh gleich durch! Tagebuch eines ADHS-Kindes und seiner genervten Leidensgenossen
- 2018 Verfassen von So isser brav! Aus dem Leben verzweifelter Menschen und ihrer Hunde gemeinsam mit Conny Sporrer
- 2018/2019 Verfassen von Schon wieder hat Max ... Therapie, Medikation und andere komische Wörter
Begonnen hat alles im Jahr 2014, als ich beschloss, meinen Lebenstraum zu verwirklichen: Ich wollte ENDLICH ein Buch schreiben …
Das Thema war schnell gefunden: ADHS, landläufig auch als das „Zappelphilipp-Syndrom“ bekannt, hatte mich damals bereits knapp 13 Jahre begleitet und unserer Familie – vor allem unserem jüngeren, davon betroffenen Sohn – das Leben nicht immer einfach gemacht. Also fasste ich mir ein Herz und ließ Fingern, Tasten und vor allem meinen Emotionen freien Lauf. Wie von selbst füllten sich die Seiten und nach acht Wochen war „Ich dreh gleich durch!“ fertig.
Ich hatte also endlich meinen wahren Beruf, meine Berufung entdeckt.
Wichtig war mir auch gewesen, dass es nicht der 5.723 Ratgeber auf diesem Gebiet werden sollte, sondern etwas Besonderes und vor allem auch leicht Lesbares. Daher entstand die Idee zur Figur des zwölfjährigen Max Bergmann, der in seinen Tagebucheinträgen über seine Freuden und Leiden sowie Sorgen und Nöte berichtet und dabei einen tiefen Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt eines Kindes mit ADHS gibt.
Das Ergebnis war ein Buch, das – wie ich in hunderten Rückmeldungen von Lesern hören durfte – Betroffene in ihrer Verzagtheit abholt, das Syndrom kompakt und leicht verständlich erklärt und umsetzbare Lösungen anbietet. Vor allem aber auch ein Buch, das – obwohl für Erwachsene geschrieben – auch von betroffenen Kindern selbst gelesen werden kann, wodurch sie erkennen, dass sie mit ihrem Anderssein nicht allein sind. Dass es also weitere Kinder gibt, die nicht so ticken, wie alle anderen in der Klasse, der Familie oder der Nachbarschaft. Schließlich ist „Ich dreh gleich durch!“ ein Buch, das aufgrund der Leichtigkeit des Textes auch von Vätern gerne mal in die Hand genommen wird.
All das zeigte mir, dass die Vermittlung von Information in humorvoller bzw. emotionaler Erzählform der Schlüssel zu den Herzen der Leser ist. So entstand die Textsorte „Sachbuch mit Liegestuhlqualität“, wie das ein findiger Moderator in einem meiner ersten TV-Interviews nannte.
Diesem Schreibstil blieb ich auch bei meinem zweiten Buch „So isser brav!“ treu. Verfasst habe ich es mit Österreichs Hundeexpertin Nr.1, Conny Sporrer (von Martin Rütter Dogs), wobei Vorwort und ein Teil des Klappentextes vom TV-Hundprofi Martin Rütter selbst stammen.
Und auch hier zeigen die Leserstimmen, dass es uns gelungen ist, den Hundehalter mit dem Mischlingsrüden Benji und der dem Leser schon bekannten Familie Bergmann in seinem Alltag mit Struppi & Co. handfeste Tipps zum Umgang mit ihren Hunden zu geben. Insgesamt ist „So isser brav!“ ein Buch, das mit einer Reihe von Mythen und Irrtümern zum Thema Hundeerziehung aufräumt. Aufgegriffene Themen sind: Dauerkläffen, Leinenziehen, Jagdverhalten, Aggressionen, Anspringen, Zerstörungswut u.v.m.
Mein Herzensanliegen werden aber immer die ADHS-Thematik und das Erleichtern des Alltags der Betroffenen sein. Aus diesem Grund geht es im nächsten Buch („Schon wieder hat Max ...") auch wieder genau darum. Es ist eine Fortsetzung der Geschichten um Max und seine Familie, wobei in diesem zweiten Band der Fokus auf Diagnose, Therapien und Medikation liegt (Schwerpunkte des ersten Bandes: Symptome, Ursachen sowie klare, aber liebevolle Begleitung dieser Kinder in ein glückliches Erwachsenenleben).
Autobiografischer Hintergrund zum Buch „Ich dreh gleich durch!“
Bereits im frühen Kindesalter wurde bei unserem jüngeren Sohn Raphael1 ADHS diagnostiziert. Kaum aus dem Nachtschlaf erwacht, fegte er täglich wie ein Wirbelwind durchs Haus, während sein eineinhalb Jahre älterer Bruder ein „normales“, wenn auch aufgewecktes und aktives Kind war.
Im Kindergarten, der pädagogisch wirklich gut ausgebildetes Personal hatte, bestand dann keine Chance, dass Raphael – damals drei Jahre alt – alleine dort blieb. Dies ist leider typisch für ein AHDS-Kind: viel länger andauernde Trennungsängste, da diese Kinder meist große Entwicklungsverzögerungen aufweisen. Als dann ein Alleinebleiben im Kindergarten im Alter von vier Jahren endlich einigermaßen möglich war, gab es wieder nur Probleme mit Regelbrüchen, Impulsivität, Hyperaktivität, Ungestümsein, sich und andere in Gefahr Bringen, geistiger Unreife etc. All das führte dazu, dass Raphael dann schlussendlich auch ein Jahr länger im Kindergarten blieb. Schule mit sechs Jahren wäre undenkbar gewesen.
Sie war auch mit sieben Jahren kaum möglich. Mit heraushängender Zunge und dank einer Grundschullehrerin, die sich täglich mehrere Orden verdient hätte, schafften wir die vier Jahre mit einer einzigen Zwei im Endzeugnis. Daher fiel die Entscheidung für die Sekundarstufe auf ein Gymnasium, wo der Kampf weiterging. Verhaltenstechnisch wurde aber bereits mit Beginn der zweiten Klasse Unterstufe (sechste Schulstufe) alles wesentlich besser (sowohl in der Schule als auch privat), leistungsmäßig erst im Jahr darauf.
Trotzdem musste Raphael mehr lernen als das Durchschnittskind, obwohl er überaus intelligent ist. Nur: Wer nie aufpasst und andauernd träumt, bekommt vieles nicht mit. Und wer seine halben Unterlagen und Materialien ständig verliert und vergisst, verbringt sehr viel Zeit mit Suchen, Nachschreiben, Kopieren und Abfotografieren (es lebe das Smartphone!).
Wie in der Vorgeschichte zum Buch beschrieben wird, hat sich Raphael, der inzwischen 19 Jahre alt ist, aber hervorragend entwickelt – sowohl zu einem wunderbaren Menschen als auch zu einem „funktionstüchtigen Mitglied der Gesellschaft“.
Wie ist das gelungen? Nun, man kann vor allem in erzieherischer Hinsicht einfach wahre Wunder bewirken, wenn man weiß, worauf es ankommt. Und nach dem Lesen unzähliger Werke zum Thema und einer Reihe von Ausbildungen war klar, woran ich mich intuitiv auch schon vorher immer gehalten hatte: Kinder, aber ganz speziell Kinder mit ADHS, brauchen neben klaren Regeln, Grenzen und Strukturen auch immer die nötige Liebe, Wertschätzung, Unterstützung, und Lob für (endlich) Gelungenes, d.h. sie benötigen liebevolle Strenge aber auch mal ein wenig mehr Flexibilität beim Einfordern von Regeln, weil sie eben nicht auf Knopfdruck funktionieren und viele Anläufe mehr als Kinder ohne diese Störung brauchen, bis Dinge so klappen, wie Mama und Papa, die Lehrkräfte und alle rund um sie das möchten. Wie das genau funktioniert, beschreiben Mum und Dad, aber auch Max sehr anschaulich in meinen beiden Büchern Ich dreh gleich durch! und Schon wieder hat Max ...
Meine Einstellung zum Thema Medikation
Es kann einfach kein klares Ja oder Nein zum Thema „Medikamente bei ADHS“ geben. Dogmen sind bei diesem Thema meines Erachtens völlig fehl am Platz.
Ob ein Kind Medikamente braucht oder nicht, hängt von mehreren Dingen ab: zum einen vom Ausprägungsgrad der ADHS, zum anderen von den Persönlichkeitsmerkmalen des Kindes und zum Dritten von den Begleitumständen, unter denen ein Kind aufwächst.
Was schlussendlich für die Entscheidung beim Thema Medikamente wichtig ist, ist auch, wie sich das Kind psychisch, sozial und in der Bewältigung des Alltags und der Schule entwickelt. Wenn es hier in einem oder mehreren Bereichen trotz guter elterlicher Begleitung und trotz anderer Therapien zu massiven Problemen kommt, sollte dringend ein Gespräch mit dem behandelnden Arzt bezüglich medikamentöser Unterstützung erfolgen.
Denn es hat keinen Sinn, sein Kind "um jeden Preis" frei von Medikamenten zu halten, vor allem, weil der Preis dann meist die "Selbstmedikation" mit Nikotin, Alkohol und anderen Drogen im Teenageralter ist.Mit Medikamenten haben diese Kinder aber wenigstens die Chance, einen vernünftigen Schulabschluss zu erlangen und sozial nicht so auffällig zu werden, dass sie keine Freunde haben, sie selbst in der eigenen Familie immer wieder Abwertung erfahren und sie schlussendlich substanzabhängig oder straffällig werden. Wer also Eltern anklagt, die ihren Kindern Medikamente geben, maßt sich ein Urteil an, das ihm – und das sage ich jetzt einmal ganz gerade heraus – nicht zusteht. Denn jedes Kind, jede Familie findet sich in einer individuellen Situation wieder, die mit der von anderen Betroffenen nur teilweise übereinstimmt.
Eine Entscheidungshilfe zum Thema "Therapien und Medikamente" bietet hier mein zweites Buch Schon wieder hat Max ..., in dem der Leser die Eltern von Max in ihrer Entscheidungsfindung zu diesen für alle betroffenen Eltern wichtigen Themen begleitet.
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